Frühjahrstour der NaturführerInnen Schleswig-Holstein
Die Frühjahrestour der NaturführerInnen Schleswig-Holstein führt im März 2023 an die Unterelbe. Von der Deichkrone an der Hetlinger Schanze aus vergleichen wir die beiden Deichseiten. Landseitig kurz geschorene Schafweiden mit Mutterschafen und Lämmern, flussseitig Schilf und ungeordneter Baumwuchs.
Die Tour begann auf dem Deich nach NW. An der Kreuzung ließen sich mehrere Vogelarten beobachten, vor allem ein Schwarzkehlchen. Die Nonnengänse flogen in der Ferne kurzzeitig auf.
Die Zeit reichte nicht mehr, bis zum Schanzenturm zu gehen, die Tour ging direkt zum rot-weißem Strommast. Auf dem Weg querten auffällig viele kleine Gehäuseschnecken den Weg. Rechts vom Weg – in der augenscheinlichen Wildnis – sind gepflanzte Baumreihen auf der durch Sandaufschüttung einer Elbvertiefung erweiterten Außendeichfläche zu sehen. Die Tour erreichte den Betonfuß des Strommastes genau zum maximalen Hochwasser. Das Wasser stand dank des Südwestwindes zusätzlich hoch, sodass die TeilnehmerInnen einen trockenen Weg auf dem Strandwall und über den Graben suchen mussten – das war abenteuerlich.
Ein paar große Schiffe fuhren auf der Elbe und vermittelten unmittelbar den Eindruck vom Wellenbrecher Schilf. Einige angespülte Früchte (Passionsfrucht, Walnuss, Kastanie) und überraschend wenig Plastikmüll waren zu sehen. Überraschend ein junger Kastanienbaum zwischen den Weidenbäumen und Eschen. Auch Spuren der Erosion – Verlagerung des Sandbodens durch Wellen und Strömung – fielen den Teilnehmern auf. Erst auf Höhe der beiden umgefallenen Großbäume konnte der Weg direkt am Sandstrand fortgesetzt werden.
Organisatorisches für Mitglieder des Vereins und Gäste
Für Eintopf (wahlweise vegetarisch) als Mittagessen in Hetlingen wurde gesorgt.
Abschließend stärkten sich die Teilnehmer im Garten des Elbmarschenhauses an Kaffee und Kuchen für die Rückreise. Die meisten kauften auch noch Äpfel oder Gemüse beim Obststand.
Alle Teilnehmer (und der Autor dieser Zeilen) bedanken sich bei Gisela für die Organisation des Treffens.
Ausstellung im Elbmarschenhaus
Im Anschluss an die Wanderung am Elbufer war ein Besuch des Elbmarschenhaus geplant. Im Gebäude findet sich eine Ausstellung zur Landschaft der Elbmarschen. Nach einer interessanten Diskussion über verschiedene Aspekte zum Thema Wildnis an dem Wattenmodell im Elbmarschenhaus schlugen die TeilnehmerInnen vor, jährlich eines der beiden NaturführerInnentreffen so zu gestalten, dass jede:r Teilnehmer:in eigene Beobachtungen und Erkenntnisse einbringt, ohne dass es eine:n Hauptreferent:in gibt.
Der Naturerlebnisraum im Außenbereich besuchten noch einige auf eigene Faust – keiner wagte sich an das Klotstockspringen über den Graben. 😉
Wildnismodellgebiet Unterelbe
Die Unterelbe vor Haseldorf ist eines der vier Wildnisgebiete, die das Land Schleswig-Holstein als Modellgebiete gewählt hat. Das Modellgebiet Unterelbe befindet sich im Kreis Pinneberg an der Elbe.
Für das Modellgebiet Unterelbe wurden die drei Wildnisprüfgebiete zusammengefasst.
- Haseldorfer Binnenelbe
- Seestermühe/Eschschallen
- Elbinsel Bishorster Sand/Auberg Drommel.
- Dazu kommt der nach § 14 LWaldG geschützte Naturwald Haseldorfer Binnenelbe.
Dieses Modellgebiet ist insgesamt etwa 1.659 Hektar groß, wobei der Teil, der heute schon als Wildnis bezeichnet werden kann, also der Wildnis-Bestand [W(B)], mit etwa 1.531 Hektar den überwiegenden Teil ausmacht. Weiterhin befinden sich ca. 128 Hektar noch in der Wildnis-Entwicklung [W(E)].
Liebe Gisela, lieber Hans,
euch beiden noch einmal ganz herzlichen Dank für die Organisation und Durchführung unseres Samstags. Der Gang an der Elbe, die leckere Suppe, der intensive Austausch im Haus und die freie Kaffeerunde draußen haben mir sehr gut getan.
Lieben Gruß
J.F.