Moorerlebnis NSG Kaltenhofer Moor

Warum Moore so wichtig für das Klima sind, mit Geschichten und Experimenten für die Feuchtgebiete.

Dieser Ausflug in das Kaltenhofer Moor war ein Programmpunkt des Jubiläumstreffens. Der Verein der Natur- und LandschaftsführerInnen wurde 2004 gegründet, besteht beim Schreiben dieser Zeilen seit 20 Jahren.

KaltenhoferMoorsee

Beginn des Naturschutzgebiet

Das 54 ha große „Kaltenhofer Moor“ steht seit 1942 unter Naturschutz. Es handelt sich um den Rest eines Hochmoores, das in größeren Teilen abgetorft wurde. In den ersten Nachkriegsjahren wurde der Torfabbau noch einmal für kurze Zeit wiederaufgenommen.

Heutige Situation

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat große Teile des Kaltenhofer Moores, des Naturwaldes Stodthagen und angrenzender, ehemals intensiv genutzter Grünland- oder Ackerflächen erworben und entwickelt hier eine Wald-, Moor- und Sumpflandschaft.

Zielsetzung seit 1999: Urwald von Morgen

Im ehemaligen Forstgut Stodthagen wird seit 1999 auf eine wirtschaftliche Nutzung verzichtet.
Im künftigen „Wilden Wald“ sollen die natürlichen Prozesse völlig ungestört ablaufen. Dies bedeutet, dass der Zustand des Waldes ausschließlich von natürlichen und zufälligen Einflüssen wie Blitzschlag, Windwurf oder Insektenbefall abhängt. Nach einer Übergangsphase soll auch nicht mit forstlichen Maßnahmen steuernd eingegriffen werden.

Damit der Naturwald Stodthagen zum „Urwald von morgen“ wird, sollen die ehemaligen natürlichen Standortverhältnisse weitgehend wiederhergestellt werden. Die Maßnahmen bestehen u.a. in den folgenden Punkten:

  • gezielte Entnahme von Douglasie, Küstentanne und Sitkafichte
  • Umbau von Nadelholzanpflanzungen zu Laubwald
  • Aufhebung der tiefgreifenden Entwässerung durch Verschließen der Gräben.
  •  Neuanlage und Sanierung bestehender Gewässer durch Ausbaggern.

Auf der Führung wurden uns einige der Maßnahmen gezeigt, die den Naturwald Stodthaben bereits verändert haben. Doch dafür wäre eine eigene Führung anzustreben.

  • Die wiederbelebten Gewässer und Kleinstmoore haben sich zu neuen Lebensräumen für Amphibien, Libellen und Waldfledermäuse entwickelt.
  • Einige Bäume haben „nasse Füße“ bekommen und sind abgestorben.
  • In den neuen Gewässern und Sümpfen haben sich typische und seltene Pflanzen angesiedelt.
  • Die großflächigen Nadelgehölze sind bis auf wenige Restbestände verschwunden.
  • In vernässten Senken entwickeln sich artenreiche Erlen-/Eschen-Bruchwälder

Gewitter im Kaltenhofer Moor

Diese Tour mit unserem Mitglied Sven Zimmermann wird einige Zeit um Gedächtnis bleiben. Wir sollten Mückenschutz, festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung mitbringen. Die Kleidung kam an ihre Grenzen, unsere Stimmung kannte diese Grenzen nicht. Zweimal öffnete sich der Himmel zu einem Gewitter mit vereinzelten Hagelkörnern. Wir gingen weiter, auch wenn der Trampelpfad nun ein kleines Rinnsal geworden war.

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